die tueren - sommer ist fast gegangen
wie heiter, gar froehlich dieses lied in kiel doch wirken kann, erinnert es doch an dieses bestimmte wetterphaenomen, das man aus verblassenden kindheitserinnerungen, aus fernen laendern zu kennen glaubt.
war da mal was?
als ich
den bogen zu schlagen auf den wegen
hinter den feldern vorbei an verstaubtem
granit der aus verfallendem empor
und dem entgegen ragt der noch geht
der noch den mohn und die kornblumen
den sommer in stasis sieht der (während
die blumenkränze noch auf köpfen
'so müde, so müde' welken und die kinder
dem abend entgegen sehen und blauer
erlösung die der alte oft erfahren hat
wenn er im garten saß nach seinem tag)
daran vorüber geht und denkt der AUGUST
ernähre die seinen - schritt:
da drückte DER STILLE sommer auf das land
der versteckt hinter dem apfelbaum
am wegesrand eine frucht liegen ließ
für die passierenden die stille post
die faulig uns die wange zeigt
für die rasenden das schöne landleben
das noch 'so' ist (und doch:)
es ist.
isch dilettiere!
– lyrik, total kluge sachen & son scheisz –
Sonntag, 14. Oktober 2012
Sonntag, 10. Juni 2012
l'anniversaire
hallo verfolger und verfolgerinnen!
heute feiern wir den zweiten text in der kategorie lyrik. entstanden ist "was ich dir sagen wollte" im zuge einer kleinen beschaeftigung mit salvador dalí (wir sind so ndb (-> 'start'); beuys waere besser gewesen, aber immerhin!) und nunja: da muss man ja bekloppt bei werden. so findet man sich dann naechtens mit einem kelch wein, einem schafsschaedel, einem stapel buechern, einer babyziege (deren herkunft und anwesenheitsgrund hier nicht naeher eroertert gehoert, die aber voll suesz ist und alle drei stunden gefuettert werden will) und ambient-industrial hoerend unter einem zylinder wieder; man zupft mal eben das rueschenhemd zurecht und beginnt zu lesen: puschkin, die günderode, eichendorffs jupp, dr. benn, go e teh e, der trakl, der walther, der heym, die lasker-schueler und wie sie alle heißen!
dann leidet man alsbald an schnell(!) zunehmendem pathos-overload und greift sodann zu artmann, gomringer, und den andern sprachverdrehern. so gestimmt (und voll wie die besatzung der gorch-fock!) faellt dir dann der stift in die hand und: du schreibst.
morgens wird dir dann auffallen, was fuer'n ramsch das gewor'n ist. aber immerhin, der abend war gut.
du verbrennst die zettel und schreibst was richtiges.
so, liebe lesende ist also text zwei, der in diesen blog gefunden hat entstanden: das passwort heißt -> fidelio! gaudeamus igitur!
amicalement
f.
was ich dir sagen wollte
„dis git wilde gedenkē mir·ſomin muͦt als umbe ſwīget·ūn in muͤdegar betwīget·wil er ruͦwē ſo muͦs erhin zir·“
her Burkhart von Hohenuels
was ich dir sagen wollte
dass mein wochenende schön
mein tag am fluss war
dass du dich ob der sonne
auch gefreut hättest sicher
war was ich dir sagen
wollte auch das
aber als du endlich
herabgestiegen warst vom turm
mit
der handbewegung die du immer machst wenn
dir
etwas viel zu lange dauert und du eigentlich
schon
wieder los musst wenn ich keine zeit mehr
habe
dir zu sagen wie schön es doch war
was
ich am wochenende getan habe und nicht du
aber
wenn du dann diesen wink tust
wenn
du an den bäumen vorbei weggehst vom turm
nicht
fragst ob ich dich liebte schutzlos gehst du
im
schatten der sonne die mir samstag sonntag
noch
den tag beschien der dich nicht mehr stört
oder
für den du dich noch nie interessieren konntest
dann
richte ich meine knarre noch auf die zinnen
sehe
dich abziehen und habe
nicht
eine beschäftigung mehr für die ich einmal
lanzenbrechend
umher und stolz gallopierte
da setzte ich mich und
legte die hände in den schoß
richte ich die knarre noch
auf die zinnen und
lege die h. i. d. schoß
da braucht es den krieg
und furchen in die leiber
geschlagen spritzt auf
spritzt an die fenster der
städte auf die wege und
das harmlose wort es
Jetzt ziehe ich dir die
Ähre aus dem Maul, auf der du kautest, als wärst du einer von den
Bauernjungen: wie du schon wieder da sitzt auf dem Wagen, auf deinem
eilig gepackten Koffer – hörst du die Mütter? Wie sie in die
Fremde weinen. Dich fährt man im Morgengrauen: mort aux rois!
und jetzt will ich der
sein dein grashalm an dem
du dich in die welt
verbissen hast und dir auf die
in deine zunge schlugst du
deine fänge sag mir
halm was schmecktest du
bauernjunge
blonder ritter
ziehst statt des schwerts
die feder aus deinem
indianerhaar und lässt
sie fliegen mit dem wind
bauernjunge blonder ritter
lass mich doch
dein grashalm sein
abends in der bar so beim
genießen tranken wir
wohl auch den wein und die
wilden recken
ließen uns zwei einsam‘
leute sein
o blinder ich sah dich mit
diesem blick den man
so hat so starrend und
wollt du hättest deine hand
nicht nur leer und nutzlos
hängend von der seite
schlag mir die schaufel
ins gesicht oder reich mir
eine weidenrute du:
sklaventreiber kennst das doch
und du lachtest da konnte
weiter nichts geschehen
was du dir nicht schon
dachtest und du kanntest mich
genau nein du wolltest
nicht gestehen sieh nun auf
deine hände schau:
was also willst du hier
unbewaffnet wie schon
gestern als könntest du
der sein der eine der
die fahne ungestraft
vielleicht dass auch noch
sterne stehen erst am
nächsten morgen hisst
Montag, 4. Juni 2012
1x gœte
was der göhte den faustum eigentlich wollte sagen lassen:
filet gruesze:
die wachsamen.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund nur unser eigner Geist,
Der in den Zeiten sich bespiegelt.
filet gruesze:
die wachsamen.
Samstag, 14. April 2012
ikonographie & grammatik der toilettentuer
jaha.
ich interessiere mich spontan für die toilettentueren dieser welt und für deren hinweisschilder: warum finden wir die passende toilette? warum funktioniert die ausschilderung (1) in den krudesten ausfuehrungen, warum auch dann, wenn (2) die beschilderung gar nicht komplett ist und (3) welche verschiedenen darstellungsweisen kennt unser toilettenschild-vokabular, welche neubildung versteht der bzw. die gedraengte?
soweit ich das ueberblicken kann gibt es keine oder kaum literatur zu dem thema, sieht man mal von den studien zur hygiene verschiedener toilettensysteme ab – dabei beginnt der sehnsuchtsort toilette doch schon mit der freudig erschauten holzplatte die uns den locus silentii bedeutet.
nuhun.
wer was interessantes dazu hat, gute beispiele an schildern oder buchtipps: immer her!
lg
fred
ich interessiere mich spontan für die toilettentueren dieser welt und für deren hinweisschilder: warum finden wir die passende toilette? warum funktioniert die ausschilderung (1) in den krudesten ausfuehrungen, warum auch dann, wenn (2) die beschilderung gar nicht komplett ist und (3) welche verschiedenen darstellungsweisen kennt unser toilettenschild-vokabular, welche neubildung versteht der bzw. die gedraengte?
soweit ich das ueberblicken kann gibt es keine oder kaum literatur zu dem thema, sieht man mal von den studien zur hygiene verschiedener toilettensysteme ab – dabei beginnt der sehnsuchtsort toilette doch schon mit der freudig erschauten holzplatte die uns den locus silentii bedeutet.
nuhun.
wer was interessantes dazu hat, gute beispiele an schildern oder buchtipps: immer her!
lg
fred
Samstag, 10. März 2012
*kotz*
wir waehlen hassobjekte (wegen hass auf subjekte)!
hintergrund: subjekt kennt jeder, ist jeder. – meint man! warum sonst wäre es noetig regale damit zu füllen, die dann von anderen wieder geguttenborgen werden? halten wir einmal das guttenbergen fest:
dass man genialitaet wiederlegen wollend andere zitiert ist ja lustig genug (daemlicher waers ohne), wie aber benutzt man den guten gutti als verb? <- die viel wichtigere frage.
guttenbergen, guttenberge, guttenbarg, guttenbargen, (ge)guttenborgen?
guttenbergen, berge gutt, barg gutt, bargen gutt, gutt geborgen?
guttenbergen, guttenberge, guttenbergte, guttenbergten, (ge)guttenbergt?
guttenbergen, berge gutt, bergte gutt, bergten gutt, gutt gebergt?
die partizipien bereiten große probleme. aber wie sieht dann erst der konjunktiv aus?!
konj i: berge gutt / berge guett?
konj ii: börge guett / borgte guett?
ich will meinungen dazu hoern, wir werde das dann guttengeborgen dem duden schicken.
aber zurueck zum thema hassobjekte.
auch hier bitte ich um vorschläge, ich schlage subjekte vor.
bis dann!
f.
hintergrund: subjekt kennt jeder, ist jeder. – meint man! warum sonst wäre es noetig regale damit zu füllen, die dann von anderen wieder geguttenborgen werden? halten wir einmal das guttenbergen fest:
dass man genialitaet wiederlegen wollend andere zitiert ist ja lustig genug (daemlicher waers ohne), wie aber benutzt man den guten gutti als verb? <- die viel wichtigere frage.
guttenbergen, guttenberge, guttenbarg, guttenbargen, (ge)guttenborgen?
guttenbergen, berge gutt, barg gutt, bargen gutt, gutt geborgen?
guttenbergen, guttenberge, guttenbergte, guttenbergten, (ge)guttenbergt?
guttenbergen, berge gutt, bergte gutt, bergten gutt, gutt gebergt?
die partizipien bereiten große probleme. aber wie sieht dann erst der konjunktiv aus?!
konj i: berge gutt / berge guett?
konj ii: börge guett / borgte guett?
ich will meinungen dazu hoern, wir werde das dann guttengeborgen dem duden schicken.
aber zurueck zum thema hassobjekte.
auch hier bitte ich um vorschläge, ich schlage subjekte vor.
bis dann!
f.
Mittwoch, 7. März 2012
frühe expansionstendenzen
ja.
lyrik und kluger scheisz sollte es werden. denn für'n gedicht muss man nichts zu sagen haben (wusste schon der göte) und kluger scheisz sagt niemandem was.
hm. nu gibt's auch prosa.
& solange ich nicht mit amateurphotographie anfange, industrieruinen & wasserfaelle, bin ich ja noch beim thema. noch –
liebe gruesze
f.
Abonnieren
Posts (Atom)